Waren/mb/df. Geht nicht! Keine Leute, kein Geld! Oder - auch wegen beider Gründe - keine Lust. Anders beim RBB Müritz in Waren: "Es gibt hier kein resignieren und kein verstecken", freute sich Bildungsministerin Simone Oldenburg. "Hier ist es darum gegangen, was geht", sagte sie nach der Berufsschulleitertagung. Das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz hatte erst kürzlich den Deutschen Schulpreis gewonnen und sich damit gleichzeitig für die Ausrichtung der Tagung "qualifiziert". Mit einem "Konzept, das seinesgleichen sucht" haben Lehrer und Schüler überzeugt, so Oldenburg, die nicht nur selbst Lehrerin von Beruf, sondern auch "stolz wie Bolle" ist.

Bei einem Rundgang wurde der Ministerin und 21 Lehrenden die Arbeit in sechs Stationen erklärt. Denn trotz Fachkräftemangel in vielen Bereichen stand die berufliche Bildung immer hinten an. Laut Oldenburg soll sich dies mit der Tagung ändern. Unter anderem wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, der auch vor den Berufsschulen keinen Bogen macht. Ein Großteil der 1.000 angekündigten Lehrerstellen soll daher an die Berufsschulen gehen. Insgesamt 150 Stellen. Bei aktuell 1.600 Lehrern an Berufsschulen wäre dies tatsächlich ein deutlicher Schub. Zum Vergleich: mehr als 11.000 Männer und Frauen arbeiten im allgemeinbildenden Bereich. Gerade dies Verhältnis von Berufs- zu allgemeinbilden-den Schulen von 21 zu 503 hatte bislang zu einer Konzentration auf Letztere geführt. Dabei sind die RBBs für die Ausbildung der Fachkräfte zentral, so Oldenburg: »Hier werden Fachkräfte für die Fachkräfte ausgebildet.« Die Warener werden ihrer Ankündigung »Wir bilden für den Arbeitsmarkt der Zukunft aus!« dabei gerecht, wie nicht nur der gewonnene Preis als Anerkennung für die Arbeit belegt.

Damit der Anspruch gelingt, wird bei der eigenen Zukunft begonnen: Insgesamt 25 Kollegen arbeiten am RBB Müritz, die selbst dort gelernt haben. Dafür, so Schulleiterin Birgit Köpnick, wurden die Lehrenden gezielt angesprochen. »Wir rekrutieren unser Personal jetzt selbst«, brachte ihr Stellvertreter Oliver Kracht es auf eine Formel, die Simone Oldenburg als Anregung von der Tagung mitnahm.

»Vorverträge, das müssen wir einführen.«

Insgesamt sollen die Einstellungsbedingungen verändert werden. Im Bereich der Seiteneinsteiger waren die Berufsschulen bereits Vorbild für die allgemeinbildenden Schulen. Auch mit der Wiedereinführung von Honorarkräften soll zukünftig schneller reagiert werden können. Damit der Erfolg des RBB Müritz ausstrahlt, soll es mit einer zusätzlichen Stelle gestärkt werden, hatte die Ministerin ein Geschenk für die vorbildhafte Arbeit im Gepäck. Ausgestrahlt hat der Preis bereits bis ins Ausland, konnte Birgit Köpnick schon verkünden: Anfragen gab es sogar aus Österreich und der Schweiz.

Quelle: Artikel – Müritzer machen Ministerin "Stolz wie Bolle" (06. November 2022, Müritz Blitz am Sonntag)

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